Antike lange mehrteilige Ohrringe aus Gold und Silber mit Diamanten
Attraktive, antike Ohrhänger, mehrteilig aufgebaut, vermutlich aus dem späten Mittelalter bzw. Renaissance-Zeit stammend.
Diese einzigartigen Ohrhänger sind auf drei Arten tragbar. Ihre stattliche Tragelänge von 64 mm haben sicherlich den Goldschmied inspiriert, dieses Ohrgeschmeide mehrteilig tragbar herzustellen. Schon allein dadurch sind sie mehr als nur Ohrschmuck, sondern auch ein historisches Stück Schmuckgeschichte.
Die Brisur, der geschlossene Ohrhaken mit sehr feinem Scharnier gearbeitet, macht es möglich, die obere Fassung vom Haken zu schieben. Übrig bleibt dann das kleine hübsche Diamant Blümchen, was solo getragen nostalgische Klasse ausstrahlt. Die Brisur wird nach vorn geschlossen, wie damals üblich. Die Ohrhänger werden deshalb von der Rückseite des Ohrläppchen eingesetzt.
Man kann den Haken des untersten verzierten Ohrschmucks von dem mittleren Teil herausnehmen und hat dann bewegliche Ohrhänger aus zwei Teilen. Die dreieckige Optik gleicht in dieser Form eher einer Triangel. Im Zentrum des kunstvoll geschmiedeten Dreiecks bilden feine filigran gearbeitete punzierte Blütenblätter eine traumhafte Edelstein Blume. Die Mitte bildet das gleiche Diamant Blümchen, was oberhalb auch solo getragen werden kann.
Die volle Tragelänge hat man, wenn man alle drei Teile aneinander koppelt. Das unterste Ohrschmuckstück besteht aus drei Diamant Blümchen, die perfekt zu den anderen passen. Auf den Fotos haben wir die unterschiedlichen Kombinationen dargestellt.
Die Diamanten der Ohrhänger sind bei genauer Ansicht nicht geschliffen, sondern gebrochen. Das deutet darauf hin, dass diese Ohrringe bis ca. Ende des 16. Jahrhunderts entworfen wurden. Diamanten wurden erst seit dem 14. Jahrhundert bearbeitet. Der sogenannte Spitzstein wurde zum Tafelstein und war ab ca. dem 15. Jahrhundert verbreitet. Er zeigte oben und unten abgetragene Flächen des Diamant-Oktaeders. Diese Schliff-Form lässt sich hier ansehen. Erst nach dem 15. Jahrhundert legten die Steinschleifer mithilfe der nun entwickelten Schleifscheibe weitere Facetten beim Diamant an. Weitere Hinweise auf das Alter sind die Silberfassungen, die für Steine gebräuchlich waren. Der Aufbau der Fassungen als schmales Silberband, das um die Steine herumgelegt wurde, deutet nochmals auf die damals verwendeten Fassungsarten hin. Daher ergeben sich die gestalteten Falten um den Stein. Auch die nicht einheitlichen Feingehalte der einzelnen Edelmetallteile zeigen, dass die Goldschmiedearbeiten aus einer Zeit stammen, in der die heute übliche Einteilung 333, 585 oder 750 nicht gegolten hat.
Der Ohrschmuck der Renaissance brachte aufwändig gearbeitete Schmuckstücke hervor. Schon der ausgeklügelte Aufbau der Ohrhänger in drei Teile lässt darauf schließen, dass Ohrschmuck mit unterschiedlichen Kleidungsstücken und Frisuren tragbar gewesen sein muss.
Es war die Zeit der Plattenhalsbänder, die in sich beweglich waren. Je nach Ort und exakter Zeit wurden Süßwasserperlen oder auch andere Edelsteine in den breiten Halsbändern verarbeitet. Viele dieser Plattenhalsbänder hatten vorn eine größere Verzierung als Hänger. Von in Ornamenten gefassten Edelsteinen bis hin zu punzierten Blumenranken mit Diamanten gab es unterschiedliche Schmuckstücke. Passend zu diesen Ketten wurden auch Ohrhänger gefertigt, die das Design des Halsband Hängers wieder aufgriffen.
Grösse & Details:
Schmuckstück: Antike lange mehrteilige Ohrringe aus Gold und Silber mit Diamanten
Ohrringe:
Material:
Brisur: 680‰ Gelbgold
Ohrgeschmeide an unterschiedlichen Stellen geprüft: ca 540‰ schwankend
Fassung der Diamanten: 970‰ Silber
Verschlussart: Ohrhänger, mit Klapp-Brisur, nur mit Ohrlöchern tragbar
Länge Ohrhänger: variabel tragbar, kleinste Version: 22mm, zweiteilige Ohrhänger: 40 mm, dreiteilige Ohrhänger (maximale Gesamtlänge) 64 mm
Gesamtlänge maximal: 64 mm
Format: bewegliche Raute
Edelsteine:
je Ohrring 6 Diamanten unregelmäßig gebrochen in Silber gefasst (insgesamt 12 Diamanten)
Schmuckstück:
Gesamtgewicht: 14,95 g (die Ohrringe wiegen unterschiedlich: 1x 7,43 g und 1 x 7,52 g)
Zeit: vermutlich 1400-1600 – Renaissance Zeit
Zustand: auf Echtheit geprüft, gereinigt, leichte Tragespuren, sehr guter Zustand, alle genannten Feingehalte als Punktmessungen per RFA ermittelt